Montag, 5. Juni 2017

Making Of Markator Maps

Die Markator Orga hat sich an meine Zusage erinnert und mich daran, dass ich noch ein Making Of machen wollte.

Jo, dann machen wir das jetzt mal.

Markator ist eine Orga, die Werwölfe gegen Vampire in einem Fantasy-Setting antreten lässt. Nach dem, was ich gehört habe (ich war nicht dabei, leider), schien das auch ganz gut gelaufen zu sein. Dafür aber sollte eine strategische Karte entstehen, die den Spielern zur Verfügung gestellt wird. Ergo würde sie ein bisschen Nutzung abkönnen müssen, Dinge wie verschütteten Met und das Anfassen aushalten sollen.

Das hier ist die Originalgrafik von Eva (wenn du das hier liest und ich dich verlinken soll und darf: Sag Bescheid! :) -

Die Markator Karte - Klick für Groß :)

Leder war nun zunächst das Material der Wahl, und da ich (noch) nicht punzieren kann, blieb es erst einmal beim Malen.


Erste Hürde: Finde ein Leder, das groß genug ist.
Sicherlich kann man halbe Kühe und ganze Ziegen kaufen, aber letztendlich sind diese Dinger immer eine Frage der Lieferbarkeit und insbesondere bei diesem Auftrag eine Frage der Lieferzeit. Preislich war reichlich Spielraum, insofern gab's da diesmal keine grauen Haare. Zumindest nicht darüber. ;)



Geworden ist es ein rotorangenes, gebrauchtes Leder, das in zwei Teilen die geforderte Größenordnung ergab: 60 x 90cm. Tatsächlich hat die Karte 85-90cm x 70-75cm. Die Kanten sind naturgemäß nicht absolut gerade und die Löcher sowieso nicht ;)
Als erstes gabs also kleine Löcher zum Zusammennähen, und wie man hier sieht, große für den Zierrand.



Technikdumpfbacke in voller Action - FB hat eine schicke Funktion für den "Tag", aber dafür muss man dran denken, dass man das Bild vor dem Texten abspeichert.
Jedenfalls ist das der erste Teil der Naht ;)
An der Struktur erkennt man, dass das Leder behandelt wurde und durch den Gebrauch poliert, daher blieb nichts anderes, als es vorsichtig abzuschleifen.



Ein kleiner Blick in meine Arbeitsecke - Tablet mit der Kartenvorlage, der gute, alte Meterstab und eine Menge Kreide. Die erste Anzeichenrunde war diesmal eine sehr grobe, wenn auch mit Hilfe eines Rasters. Erste Priorität war herauszufinden, wo welche Stadt sich befindet.
Wer genau hinsieht, erkennt die Zahlen am unteren Rand und teils auch oben. Diesmal sind es keine Zentimeter - sondern Pixel. Paint verfügt über eine Rasterfunktion und daher lässt sich ein Raster einfach auf Pixelbasis umrechnen.
Mittel der Wahl: Kreide. Zuerst mit den Resten in weiß. Später musste ich feststellen, dass die Übersichtlichkeit gen null geht, insbesondere mit den verwischten Linien und rüstete auf mit farbiger Tafelkreide. Mit hellblau und rosa dann auf volle Leistung beim Zeichnen. Naja, immerhin so grob :D

Die Originalkarte stammt von jemand anderem, Eva, wurde aber wohl auch speziell für diese Orga angefertigt.



Die Malereien mit einem besonderen, ölbasierten Lack stellten sich recht schnell als Geduldsprobe heraus. Jede Linie muss mindestens zweimal gezeichnet werden und darf eine gewisse Breite nicht überschreiten. Einen Farbtest und zwei kaputte Pinsel später hatte ich eine grobe Ahnung in welcher Reihenfolge ich arbeiten muss. Schwund ist überall, also weiter!



Gemalt wird bei Tag und bei Nacht und hier sieht man die Originalkarte ein bisschen besser. Der Blauschimmer stammt von meinem Arbeitslicht, einer LED-Leiste, die mir den gesamten Arbeitstisch in brauchbar ausleuchten kann.




Als einer meiner Freunde die Bezeichnungen las, war seine erste Frage: Gehört die Karte zum DSA? Nein, tut sie nicht. Aber die Titel machen dem System durchaus Ehre ;) Bei beiden Bildern ist gut zu sehen, warum die Voraufteilung so wichtig war. Vergessene Titulierungen oder verschobene Grenzen würden ein echtes Problem beim weiteren Gestalten.



Noch nicht fertig, aber es entwickelt sich. Die bemalten Teile wurden mit Bienenwachs und Pflegecreme behandelt und glänzen wie ein Babypopo. Hier auch schon zu sehen: Die farblich abgesetzten Titel. Teils Schicht Nummer vier und fünf an Farbe, ab einer Stelle sogar Schicht sieben. Warum das? Der Lack wollte nicht decken, Bienenwachs und Öllack sind keine besonders guten Freunde. Auch etwas, was das nächste Mal zu berücksichtigen ist.




Fertig?
Nicht ganz, aber das letzte Foto, das bei mir gemacht werden konnte :)

Und das hier gabs noch dazu:


Kaum zu glauben, dass eine einfache Posterrolle so gut zu verarbeiten ist - Lack drauf und gut :)

Und so sieht es dann aus, wenn die Karte in Gebrauch ist:



Und da das nicht selbstverständlich ist, brauchbare Fotos zu bekommen:
Vielen lieben Dank an die Orga und den Confotografen für die Bilder! Für euch bastle ich gerne wieder :)






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